Ratten in Häusern sind ein Problem, sowohl für die Menschen als auch für die Ratten. In den meisten Fällen werden Ratten mit Giftködern bekämpft – eine Praxis die oft ineffektiv ist und für die Tiere zu einem qualvollen Tod führt. Auf dieser Seite wollen wir Aufklären, wie Ratten effektiv und human vergrämt werden können.
Schlüsselfrage: Warum sind die Ratten da?
Ratten haben immer einen Grund in das menschliche Revier vorzudringen. Diese Gründe sind meist
- Nahrung: Nachbar mit Hühnern, Küche, Müll etc..
- Schutz: Räume die selten betreten werden, Räume die mit Sachen vollstehen und selten bewegt werden etc..
Ermöglicht wird das oft durch einen einfachen Zugang zum Haus und die Möglichkeit sich im Haus leicht von Raum zu Raum zu bewegen (z.B. entlang von Heizungsrohren)
Scheinlösung Giftköder
Giftköder sind aus vielen Gründe keine passende Methode um mit Wanderratten umzugehen. Giftköder lösen nicht die Ursache des Problems – sie versuchen lediglich Symptome zu bekämpfen. Das Problem taucht oft wieder auf – denn die Ursachen sind nicht angegangen worden. Diese zeitlich begrenzte „Lösung “ bewirkt aber
- einen grausamer Tod der Wanderratten und anderer Nager
- die Vergiftungsgefahr für Menschen und andere (Haus)-Tiere
- Freisetzung des Gifts in die Umwelt
Die Verwesung der getöteten Tiere kann zudem zu einer starken Geruchsbelastung führen.
Giftköder töten Ratten oft über Tage und verursachen dabei starke Schmerzen.

Statt dieser grausamen Scheinlösung sollten Wanderratten auf anderem Weg vertrieben werden. Die einzelnen Ansätze werden im Folgenden beschrieben.
Nahrungsquellen
Erreichbare Nahrungsquellen locken Wildtiere wie Wanderratten an. Das leicht verfügbare Essen sorgt auch dafür, dass Ratten sich weiter vermehren.
Daher ist jegliches offene Essen zu vermeiden. Ratten sind große Kletterkünstler*innen und können Essensregale & Co. problemlos erklimmen.
- Vorratskammer im Haus/Keller
- Küche
- Vogel- oder Igelfutter
- Komposthaufen
- Müll (siehe Müllmanagement)
Sicher sind Plastik- und Metallboxen, durch Papier und Stoff nagen sich Ratten sofort hindurch. Bei Weichplastik ist das grundsätzlich auch möglich, jedoch unwahrscheinlich. Einfache Öffnungsmechanismen (Beispiel Brotdose) können von Ratten ggf. geöffnet werden.
Schutzmöglichkeiten
Wanderratten suchen ein bequemes Zuhause in dem sie ungestört Schlafen können. Besonders gefallen ihnen vollgestellte Räume mit vielen Verstecken und Räume in denen selten Menschen vorbeikommen – denn Ratten sind von Natur aus ziemlich ängstlich. Räume in denen regelmäßig Menschen sind werden sie meiden.
Lösungsansätze sind bei solchen Räumen: Ausmisten, lose gestapelte Dinge in Schränke verpacken und die regelmäßige Anwesenheit von Menschen. Dazu dann das ordentliche Verschließen der Räume, siehe den Abschnitt Bauliche Maßnahmen.
Müllmanagement
Menschen werfen viel weg – und Ratten werden in diesem Müll immer noch essbares finden. Um zu verhindern, dass Ratten sich das zunutze machen, sollte man darauf achten
- offenen (Lebensmittel-)Reste schnell wegzuschmeißen
- nur verschließbare Mülleimer zu verwenden (innen und außen)
Bauliche Maßnahmen
Ratten können keine Magie – sie können sich nicht ins Haus oder von Raum zu Raum zaubern, auch wenn es manchmal so wirkt. Stattdessen nutzen sie Lücken entlang von Heizungs- und Wasserrohren, Kamine, unverschlossene Kellerfenster und ähnliches um sich fortzubewegen. Faustregel ist: Wenn der Kopf durchpasst, passt der Rest der Ratte auch hindurch.
Daher sollten solche Durchgänge konsequent verschlossen werden. Türspalten sollten vollständig geschlossen werden. Bei Heizungsrohren ist das Vergipsen sehr effektiv. Holz ist oft ein guter erster Schutz an anderer Stelle, Ratten können mit Zeit und Geduld aber Holz wegknabbern, was sie besonders dann tun, wenn sie den Weg vorher gerne genutzt haben. Metall verhindert ein Durchkommen vollständig.
Keine Dauerlösung: Duft
Im Internet wird oft vorgeschlagen die Ratten mit Düften (z.B. Katzenurin) zu vertreiben. Kurzfristig kann das funktionieren, Ratten werden sich jedoch schnell an den Geruch gewöhnen, es ist daher nicht als langfristige Lösung geeignet. Zusammen mit anderen Maßnahmen könnte es jedoch für eine initiale Verdrängung sorgen.
Nicht sinnvoll: Verhütungsmittel
Auch öfters ließt man den Vorschlag, Ratten doch mit Verhütungsmitteln am Babymachen zu hindern. Davon ist jedoch klar abzuraten, denn einerseits ist die Wirksamkeit fraglich und es ist sehr unwahrscheinlich alle Ratten zu erwischen. Andereseits müssen die Medikamente über Futter gegeben werden und eine Futterquelle lockt Ratten an und kann Vermehrung begünstigen. Im schlimmsten Fall wird so also das Problem noch verschärft.
Fazit
Probleme mit Wanderratten können auf humane Weise gelöst werden. Die Lösungen scheinen nicht so einfach wie das simple Auslegen von Giftködern, sind jedoch deutlich nachhaltiger und ungefährlicher.
Ein humaner Umgang nützt daher nicht nur den Wanderratten, sondern auch den Menschen die sich nicht regelmäßig wieder mit dem gleichen Problem herumschlagen wollen.